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Um abzunehmen brauchst du weniger Selbst-Disziplin

Ich liebe Eis-Creme. Das Ben & Jerry’s hat es mir angetan. Hab ich es im Kühlfach, dann wird es gegessen. Garantiert. Nach der Hälfte aufhören und zurückstellen? No way. Der halbe Liter wird auf einmal verputzt.

Wie kann ich dieses Laster loswerden? Offensichtlich funktioniert es nicht, mich jedes Mal zu disziplinieren, wenn ich in die Küche laufe.  Die Versuchung ist einfach zu groß. Also muss ich mein Umfeld anpassen, um weniger Selbst-Disziplin zu benötigen…

 

Wörter: ~1.000 | Geschätzte Lesezeit: 6min


Gliederung

1. Um abzunehmen brauchst du weniger Selbst-Disziplin.
2. Baue dir Barrieren auf.
3. 3 Schritte zu weniger Selbst-Disziplin.

1. Um abzunehmen brauchst du weniger Selbst-Disziplin

Heute war ein harter Tag. Der Wecker hat um 5:00 Uhr geklingelt. Ich bin aufgesprungen, hab mir den Schlaf aus den Augen gerieben und mich dann erstmal kalt abgeduscht. Bei meiner Morgen-Routine habe ich dann eine Tasse meiner Variation vom Bulletproof Coffee genossen. Schnell noch einen Instagram Post hochgeladen und dann ging es raus aus der Tür – denn die Arbeit beginnt um 6:30 Uhr.

Danach von Termin zu Termin gehetzt. Jeder schien etwas von mir zu wollen. Meetings hier, Telefonate dort. Keine Zeit, um zu trainieren. Nicht mal wirklich Zeit, um sich eine Verschnaufpause zu gönnen. Nach Hause kam ich erst spät…und zwar mit massiven Hunger.

 

„Jetzt hau ich rein. Nach so einem Tag hab ich mir das verdient. Erstmal etwas fettiges und salziges zum Abendessen. Dann als Nachtisch hole ich das Ben & Jerry’s aus dem Tiefkühlfach. Das brauch‘ ich nach so einem Tag.“

 

Also mach ich den Kühlschrank auf und alles was ich sehe sind Äpfel, Avocados und Zucchinis. Damn! Nächster Gang zu den Schränken. Eine Dose Kidney Bohnen. Dahinter Kichererbsen und Thunfisch. What? Und dann war nicht mal das Eis in der Kühltruhe. Ja…ich bin vorbereitet auf solche Fälle.

Auch ich habe Heißhungerattacken. Und wenn ich nach etwas deftigem gelüste, dann finde ich zuhause nur Broccoli und Reis. Auch ich sehne mich nach süßen Leckereien. Doch alles was ich vorfinde ist eine große Schale mit Birnen und Bananen.

 

„Ganz ehrlich, ich bin zu faul, um jetzt noch mal rauszugehen und zum Supermarkt zu laufen für dieses Ben & Jerry’s. Ich will essen und zwar sofort“

 

Also koche ich was mit dem, was mir zur Verfügung steht: Dem ganzen gesunden Zeugs halt. So gibt es wieder eine Mahlzeit mit stärkehaltigen Kohlenhydraten, ballaststoffreichem Gemüse und einer mageren Eiweiß-Quelle. Dieselbe Konstellation wie gestern. Denn das ist alles, was meine Küche hergibt.

Meine Umgebung ist im Einklang mit meinem Ziel: Gesunde Ernährung. Denn auch ich möchte nicht unnötig zunehmen und Fett ansammeln. Ich will gut aussehen. Schlank und sportlich sein. Aber viel wichtiger ist mir mittlerweile, dass ich gesund bin und gut performe – ob im Gym oder bei der Arbeit. Und dabei unterstützt mich das Ben & Jerry’s sicher nicht. Sehr wahrscheinlich schade ich damit noch meiner körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit.

 

„Einmal zuhause angekommen ist die Hürde zu groß noch mal rauszugehen und sich beim Supermarkt Eis und Schokolade zu kaufen. Die Hürde sich etwas Gesundes zu kochen ist so niedrig wie möglich…denn das ist das einzige was in der Küche ist.“

 

2. Baue dir Barrieren auf

Jedes Mal zum Kühlschrank zu gehen, etwas Süßes zu sehen, und dem zu widerstehen ist hart. Dafür braucht man Disziplin. Und kein Mensch hat so viel Disziplin, jeden Tag an der Küche vorbeizulaufen wohlwissend, dass sich dort Schokolade, Kuchen und Eis versteckt. Die Lösung? Den Süßkram gar nicht erst zuhause haben.

Das bedeutet für mich: Kein Ben & Jerry’s kaufen. Einmal meine Problemzone identifiziert, handle ich dementsprechend. Beim nächsten Einkauf: Eis? Nope! Ich überspringe heute mal das Tiefkühlregal. Dann wird auch keine Disziplin benötigt, um dieser Köstlichkeit zu widerstehen. So komme ich zuhause gar nicht erst in Versuchung.

 

„Entferne all die ungesunden Schweinereien aus deiner Küche: Weg mit den salzigen Chips, den Tiefkühlpizzen und fettigen Fertiggerichten.“

 

So braucht man gar keine Disziplin, um den Süßigkeiten zu widerstehen – denn sie sind nicht da. Bei jedem Gang in die Küche findet man nur Gemüse, Obst, Protein und gute Fette. Klassische gesunde Lebensmittel – natürlich und unverarbeitet. Man baut eine Barriere gegen schlechte Gewohnheiten. Die Hürde für das süße snacken ist zu hoch – denn man müsste erst rausgehen und sich etwas kaufen. Zu zeitintensiv und energieaufwendig. Daher wird man nicht so oft in das schlechte Muster verfallen.

 

„Make your Home a Safe-Haven. That Way you do not have to use Self-Discipline to stop yourself from eating things you will later regret. “– Nate Green von nategreen.org

 

3. 3 Schritte zu weniger Selbst Disziplin

Moment…du denkst, dass Ernährung immer um mehr Disziplin, um mehr Durchhaltevermögen geht?

Du brauchst nicht mehr Selbst-Disziplin. Tatsächlich solltest du weniger Disziplin ausüben. Wir sollten Situationen vermeiden, in denen wir diszipliniert sein müssen. Die Disziplin die du hast sollte besser genutzt werden.

 

„If a food is in your possession or located in your house, you will eventually eat it.“ – Dr. John Berardi von Precision Nutrition

 

Halte dich an diese drei Schritte für weniger Selbst-Disziplin:

  1. Entferne alle ungesunden Lebensmittel aus deinem Haus. Die Speisen – ob süß oder salzig – von denen du nicht genug bekommst.
  2. Kaufe diese verarbeiteten Lebensmittel nicht mehr ein. Kein Eis, keine Chips, keine Kekse.
  3. Ersetze sie mit gesunden Alternativen – unverarbeitete, natürliche Produkte.

 

„Ernährung ist simpel, aber nicht einfach“.

 

Denn wir alle wissen, wie wir uns eigentlich ernähren sollten. Jedoch scheitert es an der Umsetzung. Unsere Umgebung ist entscheidend, wenn wir Ziele erreichen wollen. Gerade zuhause lässt sich das Umfeld noch gut kontrollieren: Mit wenig Süßigkeiten und vielen natürlichen Lebensmitteln in der Küche und den Vorratsschränken. Ich sag‘ nicht, dass du niemals Pizza, Pasta und Schokolade essen solltest. Vermeide es nur diese Produkte zuhause zu haben. Denn auch ich genieße ab und zu ein Eis. Warum? Weil es geil schmeckt.

 

„80/20 – 80% gute und gesunde Ernährung. 20% auch mal ohne schlechtes Gewissen schlemmen. Dazu bald mehr.“

 

Kontrolliere das was du kannst, wenn es dir wichtig ist dich gesund zu ernähren und Fett los zu werden. Passe dein zuhause – deinen Zufluchtsort – deinen Zielen an.

 

Quellen: Precision Nutrition, Luka Hocevar, Nate Green, Gary Keller, Sigma Nutrition, John Berardi.

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